Das Berner Oberland und im Speziellen die Jungfrauregion bietet zahlreiche schöne Aufenthalts- und Ausflugsmöglichkeiten, sowohl im Sommer wie auch im Winter. Wir haben deshalb im Zeitraum Februar, also voll mitten in der Wintersaison, Grindelwald einen Besuch abgestattet. Wir besuchten dort den hiesigen Camping Eigernordwand und tätigten zugleich diverse Ausflüge in die nähere und etwas fernere Umgebung.

Camping Eigernordwand – die Basis für deine Ausflüge
Auf dem Camping Eigernordwand habe den Platzbetreiber Anton Jossi getroffen, der mir einige Details zum Platz offenbarte. Der Platz besteht schon in der vierten Generation. Anton hatte im 2018 den Platz zusammen mit seinem Bruder Ruedi übernommen. Anton wohnt selber auch in einem alleinstehenden Haus auf dem Platz.
Der Camping Eigernordwand liegt, wie es sein Name gleichwohl andeutet, zu Füssen der Eigernordwand. Ein imposanter An- und Ausblick vom Platz aus auf den Eiger und seine weltweit bekannte Nordwand.

Der Campingplatz liegt auch für die skifahrenden Camper unter uns gleich direkt an der Skipiste, die zum Grindelwald Terminal hin führt. Von dort aus gelangst du mit diversen Bahnen wieder hinauf auf die Berggipfel und Skipisten. Du hüpfst also sprichwörtlich raus aus deinem Camper direkt auf deine Skier und mit diesen auf die Skipiste. Selbstverständlich kannst du die Gegend bei einem ausgiebigen Spaziergang im Schnee auch zu Fuss geniessen. Zudem sind die Schlittelwege und Langlaufloipen nicht zu verachten. Auch im Sommer bieten sich Richtung Männlichen, kleine oder grosse Scheidegg oder auf die First zahlreiche Wanderoptionen an. Für Biker ist ebenfalls reichlich Platz zum Befahren vorhanden.


Es hat wenige Jahresplätze, eher mehr Touristenplätze. Die Winterplätze sind von Ende Oktober bis Ende April belegt. Die Gäste kommen zu rund 50% aus der Schweiz und der Rest aus Europa und sogar aus Übersee.
Infrastruktur auf dem Camping Eigernordwand
Das Sanitärgebäude wurde im 2023 erneuert. Es ist zentral auf dem Platz gelegen und verfügt über Waschmöglichkeiten, Duschkabinen, Toiletten, Abwaschstationen, zwei Waschmaschinen, einen Tumbler und eine Chemie-Toilette. Das Ganze ist geheizt und rollstuhlgängig. Eine Spezialität ist das Familienbadezimmer. Es verfügt über Dusche, Toilette und Wickeltisch. Es bietet reichlich Platz.



Gleich beim Eingang zum Platz befindet sich das Rezeptions-Chalet, wo du dich im Sommer mit Kaffee, Gipfeli und Brot zum Frühstück eindecken kannst. Schräg vis-a-vis steht zudem ein separates, grosses Haus mit sechs 2.5-Zimmer-Ferienwohnungen für je 2 Personen, in dessen Erdgeschoss ebenfalls das Restaurant sowie die Skibar untergebracht sind. An der Quicky-Skibar habe ich mir einen Eidgenossen-Kaffee mit Schuss gegönt. Dieser ist also eine feine und wärmende Köstlichkeit.





Ausflugsziele in die nähere Umgebung
Von Grindelwald aus eröffnen sich dir zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten in die herrliche Bergwelt. Du kannst dich mit der Bahn, mit dem Mountainbike (typischerweise im Sommer) oder zu Fuss Richtung Nord/Nordosten auf die First oder grosse Scheidegg bewegen. Gleichfalls erschliessen sich dir gegen Süden die Männlichen, die kleine Scheidegg und von dort aus weiter das Jungfraujoch. Falls du noch andere Gegenden im Berneroberland erkunden willst, dann kannst du von Grindelwald aus runter ins Lauterbrunnental stechen und von dort aus dich weiter Richtung Mürren oder noch weiter runter nach Interlaken bewegen.
Mit der Firstbahn zur Aussichtsplattform auf der First
Vom Camping Eigernordwand gelangst du zu Fuss zum Bahnhof Grindelwald Grund und fährst mit der Bahn oder Linienbus hoch ins Dorf zum (Haupt-)Bahnhof Grindelwald. Von dort aus sind es noch ca. 5-10 Minuten zur First-Gondelbahn, die dich hinauf zur First trägt. Angelangt auf der Bergstation kannst du dich (im Winter) entweder gleich auf die Skipiste begeben oder ein Sonnenbad auf der Terrasse des Bergrestaurants nehmen und die Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau geniessen.

Die Wagemutigen und Schwindelfreien unter euch begeben sich auf die Aussichtsgallerie respektive den „First Cliff Walk“, wo es gerade den Hang runter geht. Andere probieren den „First Flieger“ oder „First Flyer“ aus und „fliegen“ mit bis zu 84 km/h den Hang hinunter. V.a. im Sommer kannst du direkt von dort oder von der Mittelstation „Bort“ aus wieder runter nach Grindelwald wandern und das herrliche Bergpanorama reinziehen.

Via Männlichen über Wengen zur kleinen Scheidegg
Nachdem wir den Ausflug auf die First getätigt haben, machten wir uns tagsdrauf wiederum auf zum Grindelwald Terminal, wo wir die Gondel hinauf zur Männlichen bestiegen. Auf der Fahrt hinauf schweiften unsere Blicke runter auf die Skipisten, wo sich zahlreiche Skifahrende tummelten und elegant ihre Schwungtalente zum Besten gaben. Oben auf der Männlichen angekommen bot sich uns ein tolles Panorama hinunter nach Grindelwald und zur Rechten auf das Jungfraumassiv. Dieses wirkt sicher auch im Sommer, auch wenn die Bergspitzen dann nur mit Schnee angezuckert sind. Wir genossen das herrliche Wetter auf der Restaurantterrasse mit Kaffee und Nussgipfel.


Von hier aus kannst du, sowohl im Winter als auch im Sommer, hinauf zum „Royal Walk“, wo du auf einer kronenförmigen Aussichtsplattform deinen Blick runter nach Wengen und das Lauterbrunnental sowie hinüber Richtung Schilthorn schweifen kannst. Einfach nicht zum Sattsehen!

Wir haben die Luftseilbahn hinunter nach Wengen genommen und dort einen kleinen Spaziergang durch das Dorf absolviert, bevor wir in die Zahnradbahn hinauf zur kleinen Scheidegg gestiegen sind.

Auf der Zwischenstation „Kleine Scheidegg“ war wiederum eine Tasse Kaffee mit etwas Gebäck fälllig. Wir sassen auf der Terrasse des Hotel Restaurant Bellevue des Alpes und schauten dem regen Treiben unten am Bahnhof zu. Viele stiegen zu und fuhren mit der Zahnradbahn hinauf zum Jungfraujoch.


Schliesslich nahmen wir die Bahn Richtung Eigergletscher, wo wir auf die grosse „Eiger Express“ Gondel umstiegen und wieder hinunter nach Grindelwald fuhren und so einen ereignis- sowie impressionsreichen Tag zum Abschluss führten.

Ausflug auf die Axalp oberhalb Brienz
An einem weiteren Tag fuhren wir runter nach Interlaken und dem Brienzersee entlang weiter nach Brienz. Dort schwenkten wir ein auf die Axalpstrasse und fuhren hoch zur Axalp. Die Strasse hinauf war teilweise schon etwas eng, es hatte aber immer Ausweichstellen. Wenn sogar das Postauto hoch und runter kommt, dann wird es für ein Campingfahrzeug auch fahrbar sein. Oben auf der Axalp, einer Ferienhäusersiedlung mit Anstoss ans gleichnamige Skigebiet, machten wir einen kleinen Spaziergang und genossen erneut die prachtvolle Bergwelt mit Sicht runter auf den Brienzersee sowie rüber aufs Brienzer Rothorn.


Unser Fazit zu unserem Aufenthalt auf dem Camping Eigernordwand und in der Jungfrauregion
Der Camping Eigernordwand bietet eine tolle Basis, um die Gegend um Grindelwald sowie die Jungfrauregion zu erkunden. Im Winter kannst du aufgrund dessen, dass der Campingplatz direkt an der Skipiste liegt, gleich auf die Skier steigen. Im Sommer können von dort aus ausgiebige Wander- und Fahrradtouren lanciert werden. Selbstverständlich bietet das Berneroberland noch weitere Campingplätze und Ausgangspunkte für Ausflüge in die wunderbare Schweizer Bergwelt. Checkt sie doch einfach übers Jahr hindurch aus!
Weiterführende Informationen und Links
- Informationen zum Camping Eigernordwand (Platzeintrag auf camping.ch)
- Grindelwald – das Dorf am Fusse des Eigers für Sommer- und Wintergäste
- Jungfraubahnen – das Transportmittel in die Jungfrauregion
- Axalp – die Urlaubs-Terrasse hoch über dem Brienzersee
- Camping Berneroberland mit ihren Campingplätzen
- Camping Interlaken mit ihren Campingplätzen
- Camping mit Hund im Raum Interlaken
- Weitere Informationen rund ums Berneroberland