Immer wieder kommt es durch gefährliche Gaskonzentrationen zu Unfällen in Campern, Vans oder Wohnwagen, die teilweise sogar tödlich verlaufen können. Fachleute und Campershops weisen immer wieder darauf hin, dass in den meisten Fällen ein Gaswarner Schlimmes hätte verhindern können. Das Problem dabei ist, dass sich Gase in ihrer chemischen Zusammensetzung unterscheiden. Daher muss ein Gaswarner exakt auf die Zusammensetzung des zu detektierenden Gases ausgerichtet sein.
Gaskonzentrationen richtig ausfindig machen
Im Caravan kommen drei unterschiedliche Gase in Betracht, die für den Camper gefährlich werden können: Propan und Butan sowie Kohlenstoffmonoxid. Dazu kommen die bei Einbrüchen oftmals eingesetzten KO- oder Narkosegase.
Das von Betroffenen geschilderte Szenario möchte keiner erleben: Verflüssigtes KO- oder Narkosegas wird durch Türgummis oder offene Fenster in den Innenraum eingebracht. Es genügen schon kleine Mengen, um uns Schlafenden leicht, aber effektiv ruhig zu stellen, sodass wir, sollten wir dennoch aufwachen, Eindringlinge zwar wahrnehmen, aber nicht mehr handlungsfähig sind.
Auf dem Zubehörmarkt gibt es zahlreiche Gaswarner, die versprechen, vor verschiedenen Gaskonzentrationen zu warnen. Zu beachten gilt vor allem: Gase sammeln sich zu geährlichen Konzentrationen in unterschiedlichen Höhen. Propan oder Butan ist schwerer als Luft, weshalb die Sensoren in Bodennähe angebracht sein müssen. Kohlenmonoxid ist leicher als Luft, steigt im Caravan nach oben und sammelt sich unter der Decke an. Der CO-Sensor muss dementsprechend unterhalb der Decke montiert sein.
Wir wollten dazu jedoch genau vom Gas-Spezialisten Thomas Portmann von camper-shop.ch wissen, ob es einen Gaswarner für alles gibt. Da meint Thomas konkret: «Gaswarner, die versprechen, sowohl vor CO-Gas, Propan/Butan wie auch vor KO-Gasen zu warnen, sollten kritisch betrachtetet werden. Denn technisch ist eine Kombination durch ganz unterschiedliche Sensorik innerhalb eines Gerätes nicht lösbar. Solche Angaben sind deshalb sehr bedenklich.»
Sensible Sensorik spielt eine grosse Rolle
Weil die Geräte sensibel auf die besondere Situation im Reisemobil oder Caravan abgestimmt sein müssen, lohnt es sich, für ein hochwertiges System etwas mehr Geld auszugeben. Gaswarner arbeiten mit Sensoren, deren Messwert von der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit beeinflusst wird. Im Freizeitfahrzeug verändern sich – beispielsweise durch geöffnete Fenster, Türen oder schlicht die Sonneneinstrahlung – ständig die Temperaturen. Hierdurch verschieben sich die Messwerte an den Sensoren massiv.
Unser Gaswarner haben wir bei unserem Bett hinten über der Garage platziert.
Mehrere Einsatzbereiche für den Gaswarner
Ist der Van, Wohnwagen oder Camper ungewöhnlich lang (über 7 m Innenraumlänge) oder ist der Wohnbereich durch Türen voneinander getrennt, sollte ein zweiter Gassensor verwendet werden.
Wie oben bereits beschrieben, haben wir unseren Gassensor im Schlafbereich montiert. Dieses Gerät haben wir ganz einfach oberhalb dem Kopfkissen verschraubt und mit einem 12V Stecker an der nächstgelegenen Steckdose angeschlossen. Somit ist auch diese Installation völlig unproblematisch.
Unterschätze die Wirkung des Gases nicht
Oftmals unterschätzt werden Kohlenmonoxid-Konzentrationen im Fahrzeug. CO ist sowohl geruch- wie auch geschmacklos. Es entsteht bei unvollständigen Verbrennungen, etwa einer defekten Heizung oder bei der Flamme am Gasherd. Kohlenmonoxid ist minimal leichter als Luft, steigt im Fahrzeug an die Decke und erreicht somit meistens die Schlafbereiche im Fahrzeug. Aufgenommen wird dieses meist über die Atemluft. Dies führt schnell zu schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen, im Extremfall sogar zum Tod.
Weiterführende Informationen und Links
- Gaskontrolle Flüssiggas von Selzam
- Gasalarm Gerät kaufen
- Gaswarner im Vergleichstest