DogCamper – Das Wohnmobil für den Urlaub mit Hund

Mit einem DogCamper kommt auch der Hund im Campingurlaub auf seine Annehmlichkeiten. Wir stellen euch die Firma mit ihrem Servicespektrum vor und berichten euch über unsere Erfahrungen damit.
DogCamper

Auf die Firma DogCamper wurde ich zum ersten Mal am Suisse Caravan Salon 2018 aufmerksam (siehe dazu unseren eMagazin Artikel). Damals zeigte mir Edith Schweri, die Gründerin und Besitzerin, wie ein Wohnmobil so hundefreundlich umgebaut werden kann, dass der Vierbeiner auch auf seine Annehmlichkeiten beim Reisen mit einem Wohnmobil kommt.

Wie alles Begann

Die Geschäftsidee für «DogCamping» entstand aus eigenem Bedürfnis, auf dem Sofa. Edith Schweri wollte selber mit ihren Hunden in den Urlaub fahren. So gründete sie am 8. November 2017 die DogCamper AG und war damit die erste Anbieterin in der Schweiz, die hundgerechte Wohnmobilferien angeboten hat. Ihre Mieterflotte umfasst heute zwei Wohnmobile und einen CamperVan. Zuvor hatte sie noch weitere zwei Wohnwagen und ein Alkoven-Wohnmobil, die ebenfalls hundadaptiert umgebaut wurden. Bei der Reinigung der retournierten Fahrzeuge wird Edith noch durch eine Kollegin unterstützt. Reparaturen und Wartungen werden durch einen assoziierten Garagisten durchgeführt.

Der DogCamper Hobby Optima T65 Ontour

Mit eigener Website und Messeauftritten galt es nun, das Serviceangebot unter die Leute mit Hund zu bringen. Anfangs 2019 sowie auch 2020 nahmen die Buchungen dann auch stetig zu. Buchungen erfolgen typischerweise im Zeitraum April bis Oktober mit Peaks im Juni, Juli und August. Auch auf unserer Rundreise durch die Schweiz trafen wir immer wieder auf Interesse und Rückfragen. Das Bedürfnis nach solchen Services scheint sich also zu bestätigen. Der Business Case hat sich für Edith Schweri also klar erfüllt.

Das Service Angebot

Nebst den hundetauglich umgebauten Wohnmobilen und dem CamperVan, die über die Website für die Ferientour mit Hund gemietet und gebucht werden können, bietet DogCamper auch entsprechende Umbauarbeiten für Wohnmobile, CamperVans und Wohnwagen an. Damit kann das eigene Fahrzeug um den Hundekomfort bereichert werden. Bei Wohnmobilen ist die Garage mit einer Trennwand für den Hund separat abgetrennt. So erhält der Hund seine eigene Hundekoje und hat durch ein schliessbares Türchen zudem auch Zugang zum Wohnraum.

In der Miete ist ein Versicherungsschutz (Vollkasko mit CHF 1´500 Selbstbehalt) sowie 1´500 km enthalten (CHF 0.70 pro Mehrkilometer). Wir haben dann noch die eigene Hausratversicherung zu CHF 70 erweitert, damit unser Selbstbehalt nur noch CHF 200 betrug. Auch wenn man selber vorsichtig und umsichtig fährt, kann es ja vorkommen, dass man auf andere Strassenverkehrsteilnehmende trifft, die ein entsprechend lascheres Verständnis zum Thema Fahrsicherheit haben.

Das Fahrzeug erhielten wir gereinigt, vollgetankt, mit 25% Frischwasser im 100 Liter fassenden Frischwassertank sowie leerem Abwassertank. Das Fahrzeug ist bei der Abgabe wiederum vollgetankt, Toillettenbox geleert sowie gereinigt zu übergeben. Gegen eine Gebühr von CHF 170 kann die Innenreinigung dazugebucht werden, wovon wir gerne Gebrauch gemacht haben.

Der DogCamper im Praxistest

Die Basis-Ausstattung

Im Basis-Set unseres gemieteten Hobby Optima T65 Ontour, das sich im Wohnmobil befand, gehörten u.a. folgende Utensilien:

  • Campingtisch mit zwei bequemen Campingstühlen
  • Geschirr-Set (Teller, Besteck, Tassen, Gläser) für vier Personen
  • Thule Omnistore Markise inkl. Spannseile und Heringe
  • Ausgleichskeile, um das Fahrzeugniveau bei Unebenheiten auf dem Stellplatz ausgleichen zu können
  • Anschlusskabel CEE, Adapter CEE auf CH sowie Kabeltrommel
  • Navigationssystem sowie Rückfahrkamera
  • Klimaanlage in der Fahrerkabine
  • Dachventilator (wobei die Klimanlage als Standard in allen Fahrzeugen beim Ontour noch nachgerüstet wird)
  • Verankerungen für die Hundeleine
  • Antischlabbernapf und Aussendusche für Hund und Besitzer
  • Erste-Hilfe-Set für den Hund
  • Handstaubsauger “Wet & Dry”
  • zwei Flaschen Gas (davon 1 voll, 1 ca. halbvoll)
  • Toilettenchemie und sechs Rollen WC-Papier
  • Optional auch eine Hunderampe oder ein Weidezaun

Wir haben nur gerade einen Ventilator, einen Kübel, eine zusätzliche Kabelrolle, eine Taschenlampe sowie die Schlafcouch für den Hund mitgebracht.

Hundeleinenfixierung in 3 Varianten

Ausführliche Instruktionen bei Fahrzeugübernahme

Bei der Fahrzeugübernahme, die typischerweise rund zwei Stunden dauert, wurden wir durch Edith ausführlich über die Funktionsweise und Handhabung im Umgang mit dem Fahrzeug instruiert. Auch die Befüllung mit Frischwasser sowie Entleerung von Grau-/Abwasser sowie Chemietoilette wurde erläutert. Da ich bereits einen Tag lang im Rahmen des Wohnmobilkurses an der Anitschleuderschule Regensdorf (siehe dazu unseren eMagazin Artikel) im Umgang mit einem 3.5 Tonnen Fahrzeug geschult wurde, benötigte ich nur noch wenige Tipps von Edith, worauf ich beim Fahren zu achten habe.

Digitales Bedienpanel

Beladung und Gewichtskontrolle

Nachdem wir unser Fahrzeug dann übernommen hatten, fuhren wir nach Hause und tätigten noch die letzten Vorbereitungsarbeiten für unsere Reise. Die vortags vorbereiteten Utensilien wie Kleider, Esswaren und Getränke, Bettwäsche sowie Hunde-Utensilien verstauten wir zweckmässig in den zahlreichen Ablagefächern und Schubladen im Wohnmobil. Wir schafften es also nicht, alle Fächer deutlich zu füllen. Damit waren wir ready to go. Aber halt: zuerst noch kurz die obligate Gewichtskontrolle. Gemäss Datenblatt konnten noch 360 kg bis zum zulässigen Gesamtgewicht von 3´495 kg geladen werden. Wir fuhren also mit grosser Anspannung zur lokalen Recyclingstelle, um für CHF 20 unser Fahrzeug inkl. Insassen und Hund zu wägen. Glück gehabt: „nur“ 3´460 kg. Diese dürften sich im Laufe der Reise eh noch etwas reduzieren, nachdem unser Hund die eingepackten Nahrungsreserven konsumiert haben wird.

Fahrerlebnis und Manövrierung

Zu Beginn galt es, in Kurven das Heck im Seitenspiegel unter Beobachtung zu haben. Mit der Zeit fand ich aber den Meister darin. Einzig das Kreuzen auf engen Passstrassen sowie das Fahren bei Autobahnbaustellen war zu Beginn etwas pulsgenerierend. Aber auch das hatte ich dann mit Erfahrungsgewinn wettmachen können.

Alles in allem war das Fahrzeug mit seinen rund 7 m Länge und 2.33 m Breite recht angenehm zu fahren. Einzig die Gangschaltung war zu Beginn leicht ungewohnt, da ich üblicherweise mit einem Automaten unterwegs bin. Ich stellte aber fest, dass dies sehr gut funktionierte und ich früher erlerntes immer noch intus hatte.

Unser Fazit

Nach einer Woche «Testfahrt» durch die Schweiz haben wir und v.a. unsere Gina, die Lagotto Hündin, unseren Hobby Optima DogCamper schätzen gelernt. Auch bei einem heftigen Gewitter auf dem Camping Jaunpass war unsere Gina nahe bei uns zwischen ihrer Hundekoje und unter dem Esstisch im Wohnraum und hatte die Nacht gut überstanden. Aktuell wüssten wir nichts ausser einer Klimaanlage für heisse Sommertage, was es an zusätzlichen Utensilien für einen Wohnmobilurlaub mit Hund bedarf. Das Fahrzeug war soweit für unsere Bedürfnisse ausreichend ausgestattet. Also, all ihr Campenden da draussen mit Hund: probiert es doch einfach selber mal aus.

Die Kosten für eine Woche mit dem Hobby Optima T65 Ontour inkl. Innenreinigung und Servicepauschale beliefen sich auf CHF 1´885. Dies v.a. auch, weil wir noch von der Zeit her zum grösseren Teil preislich in der Hauptsaison drin waren. Ganz in der Nebensaison ist es noch günstiger.

Wie oben bereits erwähnt, möchte ich jedem ans Herz legen, vor seinem ersten Wohnmobilausflug einen Wohnmobilkurs bei der ASSR oder anderen Kursanbietern zu besuchen. Nicht nur Fahrverhalten, sondern auch die kleinen Dinge wie Beladung und Sicherheit im Allgemeinen werden da praktisch behandelt.

Weiterführende Informationen und Links

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