Es ist wieder die Zeit, wo es draussen kalt, nass und nebelverhangen ist. Man steht morgens im Dunkeln auf und kommt abends im Dunkeln von der Arbeit nach Hause. Die kunterbunten Ferienkataloge flattern täglich mit der Post ins Haus und man freut sich sehnsüchtig auf den Sommer. Diese graue, trübe Winterzeit ist gerade die richtige Zeit, wiedermal etwas tolles zu bauen. Wie wäre es mit einem Dosengrill? Was es zum Bau eines Dosengrill braucht, hat man meistens schon irgendwo in der Werkzeugkiste, in der Werkstatt oder im Gartenhaus. Somit generiert der Dosengrill keine zusätzlichen Materialkosten.
Benötigte Materialien
Zum Bau eines Standard-Dosengrills benötige ich folgende Materialien:
- 1 Konservendose
- ca. 2m Draht
- Bohrmaschine und 5er-Metallbohrer
- Holzkohle und Anzündflüssigkeit für die Holzkohle
- 4 Häringe vom Zelt
Sehr gut eignen sich die grossen Konservendosen aus der Gastronomie. Diese riesigen Dosen stehen gut auf dem Boden. Es hat darauf genügend Platz für ein paar Würstchen oder eine runde Aluschale von 22cm Durchmesser. Auf Anfrage bekommt man diese grossen Gastro-Dosen in den meisten Restaurants.
Kurzanleitung zum Bau des Dosengrills
Hier folgt nun die Anleitung, wie ich den Dosengrill für einen ersten Grill- oder Kochversuch im Freien zusammenbaue:
- Zuerst entfernt man das Papier und wäscht die Dose gut ab.
- In den Boden werden in gleichmässigen Abständen ca. 20 Löcher gebohrt.
- Im unteren Viertel des Dosenrandes werden etwa dreimal soviele Löcher gebohrt wie im restlichen oberen Teil der Dose. Man kann sich gut an den Rillen der Dose orientieren, damit die Löcher geordnet gebohrt werden können.
- Nun wird im unteren Drittel der Draht eingezogen. Zuerst längs, dann quer. So entsteht dann ein Drahtgitter. Auf dem Drahtgitter liegt später die Holzkohle, wo sie genug Luft von unten bekommt und somit besser glühen kann. Die Drahtenden können einfach durch ein Loch in den Grill hinein gebogen werden.
- Zuletzt werden oben noch 2 Zelthäringe durchgestossen. Sie bleiben in der Dose und dienen als Grillrost und zum Herumtragen.
Vor dem ersten Gebrauch muss der fertige Dosengrill gut ausgebrannt werden, damit der Weissbelag in der Dose weggebrannt wird. Das Grillgut würde sonst unangenehm schmecken. Die Dose wird draussen auf die Feuerstelle gestellt, zur Hälfte mit Holzkohle gefüllt, mit Anzündflüssigkeit getränkt und angezündet. Wenn die Kohle heruntergebrannt und erloschen ist, ist die Dose bereit fürs Grillen.
Anzündhilfen – self made
Anstelle der im Supermarkt gekauftenen Anzündflüssigkeit kann man auch selber Anzündhilfen herstellen. Gut geeignet sind beispielsweise trockene Fichtenzweiglein und Zapfen, trockene Gräser, feine Ästlein und Holzwolle. Die Zapfen können mit Gräsern und Holzwolle umwickelt werden. Fichtenzweiglein und Äste werden mit Baumwollfaden zu kleinen Bündelchen gewickelt. Vielleicht liegen irgendwo noch Kerzenstummel von letzter Weihnacht herum. Man kann das Wachs auf die Bündelchen und Zapfen tropfen lassen. So halten die Anzündhilfen besser zusammen und sind weniger feuchtigkeitsempfindlich.
Eierküchlein – unser erster Grillversuch
Wie wärs mit einem Eierküchlein aus Waldbeeren oder mit Schokolade? Und hier wären schon mal die benötigten Zutaten dafür:
- 1 Aluschale mit 22cm Durchmesser
- Butter für die Aluschale
- 2 Esslöffel Mehl
- 1 dl Milch
- 1 Ei
- 2 Esslöffel Zucker
- 125g Waldbeeren oder tiefgekühlte Beeren – oder Schokoladestücklein (übrig gebliebene Schokolade von den Festtagen geht natürlich auch.)
- Aluschale einbuttern, Mehl, Milch, Ei und Zucker miteinander verrühren und in die Aluschale giessen.
- Beeren darauf verteilen.
- Auf dem Grill ca. 20min. garen, bis die Masse fest wird (bei Wind und Kälte dauert es etwas länger).
- Zugedeckt mit Alufolie noch ca. 10 min. auf dem Grill lassen.
Wer anstatt Beeren lieber Schokolade möchte, kann nach Belieben Schokoladestücklein auf die Kuchenmasse streuen.