Den passenden Camper mieten
Falls ihr noch kein eigenes Campingmobil besitzt, könnt ihr für euren Urlaub eines mieten – entweder bei gewerblichen Anbietern (Vermietfirmen, Händler und Hersteller) oder bei privaten Vermietern. Hier lohnt es sich, genau zu vergleichen. Denn nicht nur die Preise schwanken teilweise erheblich, sondern auch die Inklusivleistungen und der Umfang des Versicherungsschutzes.
Für welchen Fahrzeugtyp ihr euch letztendlich entscheidet, hängt in erster Linie von der Anzahl der Reisenden und der gewünschten Reiseart ab:
Wohnwagen eignen sich hervorragend für längere Aufenthalte an einem Ort, vor allem für Familien oder Gruppen mit bis zu 6 Personen. Das Zugfahrzeug (typischerweise ein Personenwagen oder SUV) ist dabei flexibel für Ausflüge und Einkaufstouren nutzbar. Nachteile: Bei Ortswechseln ist der Auf- und Abbau etwas umständlich und das Fahren im Gespann für Anfänger nicht ganz einfach. | |
Wohnmobile: Perfekt für Reisen, bei denen der Weg auch gleichzeitig das Ziel sein soll. Mit ihnen ist man für mindestens 2 bis 3 Tage von externer Versorgung unabhängig und nicht auf Campingplätze angewiesen. Optimal für 2 bis 4 Personen. Nachteile: Bei Ausflügen vor Ort muss alles abgebaut und eingepackt werden. Ausserdem sind die Fahrzeuge relativ gross, oft etwas unhandlich und bereiten Mühe, genügend grosse Parkplätze zu finden. | |
Kastenwagen und Campingbusse: Eine wendige Alternative für alle, die vor Ort weniger Platz brauchen, dafür aber mehr Freiheit geniessen wollen. Sie sind auch als Alltagsfahrzeuge geeignet und kommen (fast) überall durch. Nachteile: Bei schlechtem Wetter wird es für mehrere Personen im Innenraum schnell ein wenig eng. Zudem gibt es oft keine Toilette oder Dusche an Bord. |
Einen Campingplatz suchen und reservieren
Den Wunschcampingplatz zu finden ist relativ einfach – die allermeisten Betreiber präsentieren ihre Angebote auf Onlineportalen wie beispielsweise camping.ch oder eigenen Websites.
Schwieriger wird es beim Thema Buchen: Auf vielen Campingplätzen in Europa ist es bislang nicht möglich, vorab zu reservieren – damit soll allen Reisenden mehr Flexibilität und Spontaneität ermöglicht werden. Der Nachteil: Urlauber, die auf die Ferienzeiten angewiesen sind, haben häufig Schwierigkeiten bei der Planung. Andere Plätze verfügen noch nicht über ein geeignetes Buchungssystem. Da kann es schon mal vorkommen, dass „Reservierungsmails“ unbeantwortet bleiben oder erst gar keine Möglichkeit zur elektronischen Kontaktaufnahme angeboten wird. Im Zweifelsfall also lieber kurz bei den Betreibern anrufen und nach den Buchungsmodalitäten fragen.
Die richtige Ausrüstung einpacken
Campingurlaub bedeutet immer, „runterzufahren“ und den Luxus des Alltags ein Stück hinter sich zu lassen. Ein paar grundsätzliche Dinge sollten allerdings mit an Bord sein:
- Wetterfeste Kleidung
- Wasserfeste Sandalen oder Flipflops für die öffentlichen Sanitäranlagen
- Handtücher
- Ein kleiner Grill- oder Campingkocher
- Campinggeschirr und Besteck
- Taschen- oder Stirnlampen
- Kerzen oder Teelichter
- Eine kleine LED- oder Gaslampe
- Feuerzeug und Streichhölzer
- Schlafsäcke oder Decken
- Wiederverschliessbare Plastiktüten
- Einige Meter Paracord (Fallschirmleine)
- Panzertape
- Und natürlich ein Wasserkanister
Freistehen / Wildcampen
Das so genannte „Freistehen“, also das Campieren im Wohnwagen oder Reisemobil ausserhalb eines Camping- oder Stellplatzes, ist in vielen Regionen Europas nicht gestattet. Insbesondere in geschlossenen Ortschaften oder Naturschutzgebieten können bei Verstössen hohe Bussen drohen.
Ausnahme: In einigen Ländern wird eine kurze Rast (maximal eine Nacht) toleriert, solange sie auf öffentlichen Strassen und Parkplätzen oder auf Privatgrundstücken mit Erlaubnis des Eigentümers stattfindet. Nationalparks, staatliche Wälder, Strände und Seeufer sind aber auch in diesem Fall tabu.
Für Zelturlauber dagegen gibt es noch etliche Regionen, in denen ein Abenteuer unter freiem Himmel möglich ist: In Skandinavien zum Beispiel gilt das „Jedermannsrecht“ – das bedeutet, dass man (fast) überall sein Zelt aufschlagen darf. Im dünn besiedelten Südosteuropa ist das Zelten in den meisten Ländern ebenfalls erlaubt oder wird zumindest toleriert. In der Schweiz stellt das Campieren oder Biwakieren oberhalb der Baumgrenze meist kein Problem dar.
Grundsätzlich gilt: Wer freistehen oder wildcampen möchte, sollte der Natur, den wildlebenden Tieren und den einheimischen Menschen Respekt entgegen bringen. Offenes Feuer, liegengelassener Müll oder ausgekippte Toilettenflüssigkeit sind ein absolutes No-Go!
Entschleunigen und Loslassen
Unser wichtigster Tipp für einen gelungenen ersten Campingtrip ist: Lasst euch voll und ganz auf euer kleines Abenteuer ein!
- Geniesst die Nähe zur Natur und auch die Momente, in denen euer Smartphone mal keinen Empfang hat.
- Ärgert euch nicht, wenn ihr euch mal verfahren habt oder etwas nicht so klappt, wie ihr euch das vorgestellt hattet. Improvisation ist alles und verschafft euch neue Erlebnisse!
- Nehmt euch bewusst Zeit für die Fahrten und macht unterwegs mal spontan Halt in einer schönen Landschaft oder in einem malerischen kleinen Örtchen.
- Seid spontan. Bleibt dort, wo es euch gefällt, und zieht weiter, wenn euch das Reisefieber wieder packt. Ihr habt schliesslich euer Zuhause immer dabei!
- Setzt euch abends mit einem Glas Wein vor den Camper und lauscht den Vögeln, den Grillen oder dem Wind in den Bäumen.
- Lasst euch nach einem Tag an der frischen Luft in einen entspannenden Tiefschlaf fallen, während der Regen auf euer Dach prasselt.
Falls auch ihr jetzt Lust auf einen Campingurlaub bekommen habt, könnt ihr hier direkt nach einem passenden Campingplatz schauen.