Caravan Salon Düsseldorf: Neuheiten 2017

E-Mobilität, Connectivity, Bulli der Zukunft - wir stellen die Neuheiten des Caravan Salon 2017 vor.

Nachdem wir euch im letzten Beitrag die Trends des diesjährigen Caravan Salon vorgestellt hatten, möchten wir heute etwas näher auf die spannendsten Neuheiten eingehen – denn während diese im vergangenen Jahr eher spärlich gesät waren, wurden diesmal eine ganze Reihe innovativer Entwicklungen und Studien präsentiert.

e.Home

Eines der absoluten Highlights, wenn auch noch in den Kinderschuhen befindlich, ist die Studie e.home der Firma Dethleffs – ein vom Chassis bis zum Aufbau komplett elektrisch konzipiertes Wohnmobil. Mit seinen 30 Quadratmetern Solarpanels soll es im Praxisbetrieb eine Leistung von rund 10.000 Watt erzeugen können und damit künftig Gas, Diesel & Co. vollständig ersetzen. Hierfür testet Dethleffs aktuell neue Materialien, um durch spezielle Wärmespeicher und Flächenheizelemente mit möglichst wenig Energie auszukommen.

Dethleffs rechnet nach Aussage des Marketingleiters Helge Vester damit, in etwa drei bis fünf Jahren ein funktionales elektrisches Fahrzeug herstellen zu können. Voraussetzung dafür wären effizientere Technologien im Bereich der Energiegewinnung und Speicherung, insbesondere bei den Batterien. „Da die Autoindustrie aktuell Milliarden in das Thema investiert, sind wir optimistisch, schon in Kürze das erste echte E-Reisemobil auf den Markt bringen zu können“,  so Vester weiter.

Weitere Informationen: dethleffs.de/reiseziel-zukunft

Drehendes Mobilheim sCarabane

Ebenfalls eng verknüpft mit dem Thema „Alternative Energien“ ist das drehende Mobilem sCarabane. Es richtet sich automatisch zur Sonne und zum Wind hin aus, um durch einen optimalen Einstrahlwinkel und die richtige Windrichtung den maximalen Energieertrag zu gewährleisten. Leistungsstarke Solarpanels und eine kleine, einziehbare Turbine sorgen dafür, dass die natürlichen Ressourcen bestmöglich verwertet werden.

Und das Beste an diesem innovativen Mini-Zuhause: In nur 30 Minuten kann es „zusammengeklappt“ wie ein ganz normaler Wohnwagen ans Zugfahrzeug angekuppelt werden. Ein Mobilheim, das diesen Namen mehr als verdient!

Weitere Informationen: scarabane.com

Leichtbau

Mit leichtem Gepäck reisen – dieses Motto gilt heute nicht mehr nur fürs Kofferpacken, sondern auch fürs rollende Urlaubsdomizil selbst. Vor allem im Wohnwagensektor hat sich hier in den vergangenen Jahren viel getan. Die Firma AL-KO zum Beispiel hat gemeinsam mit ihren Partnern auf dem diesjährigen Caravan Salon gleich zwei neue Projekte präsentiert, bei denen die Gewichtsoptimierung im Fokus steht.

Der Coco (Dethleffs) und der Travelino (KnausTabbert) sind echte Fliegengewichte, die trotz (fast) normaler Wohnwagengröße nur noch 635 kg beziehungsweise 750 kg auf die Waage bringen – ein Riesenvorteil nicht nur für Camper, die „nur“ einen B-Führerschein und/oder ein kleineres Zugfahrzeug besitzen, sondern auch für künftige E-Mobil-Fahrer. Denn Elektroautos könnten bei den aktuell gängigen Wohnwagen Schwierigkeiten bekommen.

Möglich wird diese Gewichtsreduktion im Chassis durch den Einsatz optimierter Bauteile und Materialien, im Aufbau unter anderem durch Spezialrahmen und multifunktionale Komponenten.

Weitere Informationen: alko-tech.com/al-ko-system-leichtbau-chassis

California XXL auf Crafter-Basis

An den nostalgischen Charme des „alten“ California kann der XXL auf Crafter-Basis zwar nicht anknüpfen, aber ein Hingucker ist die jüngste VW-Studie auf jeden Fall: Neben dem futuristisch anmutenden Design bietet der California XXL auch im Inneren jede Menge zukunftsträchtige Innovationen. Fahrassistenzsysteme wie Multikollisionsbremse, Notbremsassistent, Anhänger-Rangier-Assistent oder Spurhaltehelfer bis zu vernetzten Geräten, die sich per App steuern lassen – Licht, Musikanlage, Beamer, Dachfenster – machen den neuen California zum echten „Nerd-Bulli“.

Auch das Ausbaukonzept ist gut durchdacht: Durch die um 1,24 m längere neue Dachkonstruktion ist Platz für ein großes Bett im Heck (1,70 x 2,00 m). Das Bad kann durch ein Schiebesystem auf 1,20 m Breite vergrößert werden, in der Küche sorgen ablenkbare Flammen und eine erweiterte Arbeitsfläche für optimale Raumausnutzung.

Zwar passt der 6,24 Meter lange, 2,09 Meter hohe und gut 2 Meter breite Kastenwagen nicht in eine Standard-Garage – doch wer bequem und komfortabel reisen möchte, darf sich über eine Stehhöhe von 2,20 Metern, mehrere Schlafgelegenheiten und die bewährte multifunktionale Ausstattung in ihrer modernsten Form freuen.

Weitere Informationen: camperstyle.net/california-xxl-crafter

Digital Connectivity

Auch in der Campingbranche kommt die Digitalisierung langsam aber sicher an – nach Apps und Portalen für Campingplatzsuche, Campersharing und Reiseplanung sind nun auch die ersten Fahrzeughersteller und Zubehörproduzenten „aufgewacht“ und beginnen damit, ihre Komponenten zu vernetzen.

Mit gutem Beispiel gehen hier die beiden Branchengrößen Truma und AL-KO Fahrzeugtechnik voran, die bereits in den vergangenen Jahren mit dem Thema „Digital Connectivity“ gestartet sind und heute ausgereifte Systeme mit hohem Weiterentwicklungspotenzial vorweisen können.

Das iNet-System von Truma mit der Zusatzkomponente LevelControl vernetzt Klimaanlage, Heizung und Gasanlage und macht es möglich, auch aus der Ferne Statuskontrollen durchzuführen oder die Geräte zu steuern. Mit dem 2LINK von AL-KO lassen sich sogar während der Fahrt die Funktionen des Anti-Schleuder-Systems überprüfen, Bedienungsanleitungen oder nahegelegene Servicestationen abrufen, die Bremsbeläge kontrollieren und der Wohnwagen per Wasserwaagenfunktion mit der App ausrichten.

Weitere Informationen: truma.com/de/de/produkte/truma-inet-system | alko-tech.com/2link-connectivity

Was hältst du von den Branchenneuheiten 2017? Wie gefallen dir die Entwicklungen und was würdest du dir künftig von Herstellern und Ausstattern wünschen? Wir sind gespannt auf deinen Kommentar!

Fotos (soweit nicht anderweitig gekennzeichnet): (c) CamperStyle.net

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