Mit dem BLAY-Mobil auf Promotiontour durch die Schweiz

Bligg und Marc Sway waren mit ihrem BLAY-Mobil auf Promotionstour für ihr neues Album «HEIMSPIEL». Wir haben sie getroffen und berichten euch hier darüber.
BLAY-Promotionstour

Beim täglichen Surfen im Internet fiel mir eine News über zwei Herren auf, die unter dem Pseudonym BLAY mit einem Wohnmobil auf Promotiontour durch die Schweiz waren. Bei näherem Hinsehen erkannt ich diese beiden Protagonisten von „Musik in der Schweiz“. Es waren Bligg und Marc Sway, neu als BLAY unterwegs. Wow und cool, dachte ich, das würde doch wunderbar zu unserem Slogan „Camping in der Schweiz“ passen. Also nahm ich Ende Juli 2021 gleich mit ihnen per E-Mail Kontakt auf. Nur zwei Tage später meldete sich dann auch prompt Ben Moser, Ihr Medien und Presse Manager. Wir konnten dann mit ihm einen Interviewtermin mit BLAY in Lufingen vereinbaren. Und das BLAY-Mobil war natürlich auch dabei.

«HEIMSPIEL» als das gemeinsame Herzensprojekt

Die Idee für das BLAY Projekt entstand im 2018, als Bligg seinen Musiker-Kollegen Marc Sway angerufen hatte und meinte, dass Marc auf einen Song kommen solle. Bligg hätte einen Song und Marc´s Stimme bräuchte es noch darauf. Daraus entstand der Song „Us Mänsch“, der nach dessen Publikation im Netz mit 2.8 Mio Views ab und durch die Decke ging und mit Dreifach-Platin Status zu einem der erfolgreichsten Schweizer Mundart Songs gehört. In der Folge mehrten sich dann auch die Stimmen aus ihren Communities, weshalb sie nicht gleich ein gemeinsames Album produzieren würden. Aufgrund des Lockdowns hatten sie dafür nun die nötige Zeit zur Verfügung, um das Album «HEIMSPIEL» zu produzieren.

BLAY-Mobil am Brienzersee
«HEIMSPIEL» mit Blick über den Brienzersee [Quelle: BLAY]

BLAY war zu Beginn nur ein Arbeitstitel und setzt sich aus den beiden Namen BLigg und Marc SwAY zusammen. Es entwickelte sich als Herzensprojekt, das ursprünglich mal auf ein Jahr ausgelegt wurde. Aufgrund der mit den Lockdowns verbundenen Unsicherheiten wurde das Projekt dann auf zwei Jahre ausgelegt. Offenbar gab es da aber gemäss unserer Recherche schon vor 2018 Ideen für gemeinsame Produktionen. Die Internet Domain blay.ch wurde bereits am 10. Oktober 2017 registriert. Am Freitag, 7. Mai 2021, wurde das komplette Album «HEIMSPIEL» dann offiziell lanciert und war im Handel verfügbar. Im 2022 sind diverse Club Touren durch die Schweiz angesagt und enden dann mit einem Konzert am 10. Dezember im Hallenstadion Zürich (nota bene 429 m ü. M.) als Kulminationspunkt.

Aus der Schnaps-Idee zur Promotiontour

Die Wohnmobil Tour entstand eigentlich aus einer Schnapsidee im März 2021. Anstatt „nur“ ein Video für die zweite Single-Auskopplung des Songs „Wiederseh“ zu produzieren, beschlossen sie, daneben noch einen Camper zu erwerben und damit auf Promotiontour zu gehen.

Start zur Promotiontour
Bereit zur Promotiontour

Begonnen haben sie mit einer Dreitages-Testfahrt quer durch die Schweiz. Zudem dachten sie: „wenn die Menschen aufgrund der Lockdown-Restriktionen nicht an unsere Konzerte kommen dürfen, na dann gehen wir doch einfach gleich direkt zu den Leuten hin“. So lebten sie aktiv ihren Song „Wiederseh“ und besuchten verschiedene Spots mit ihrem Wohnmobil. Sie wollten damit einen Beitrag leisten, die Menschen wieder mit der Musik trotz Lock-off zu verbinden. Ähnlich wie auf einem Campingplatz, der Menschen aus vielen Regionen und Ländern miteinander verbindet.

Bligg hatte zuvor schon etwas Wohnmobil Erfahrung gesammelt. Bligg hatte damals selten so gut geschlafen wie in dem damals gemieteten Wohmobil, mit dem er mit seinem Sohn im Urlaub war. Somit war BLAY nicht ganz blauäugig in das Abenteuer gestartet.

Camping i dä Schwiiz a la BLAY

Als sie die Testtour auf ihren Social Media Sites publik gemacht haben, meldeten sich viele Nutzer und schlugen ihnen vor, dass sie doch einfach mal zu ihnen vorbeikommen sollen. BLAY nahm diesen Input auf und lancierte darauf eine Fünfwochen-Tour im Mai 2021 durch die ganze Deutschschweiz direkt zu den Leuten.

Die Tourenplanung wurde so ausgelegt, dass sie möglichst alle Kantone besuchen können. Das musste sorgfältig geplant und koordiniert werden. Nicht ganz easy. Pro Kanton ergaben sich damit dann also maximal 3-4 verschiedene Stationen, die überhaupt bewältigt werden konnten. Das ergab für die fünf Wochen dann auch pro Tag einen Kanton.

Ihre Fahrten führten sie beispielsweise zu einer Schabziger-Fabrik im Glarnerland, wo sie erfuhren, wie deren Produkte hergestellt werden. Dann besuchten sie einen Bauernhof oder die Bell-Fleischfabrik und fabrizierten unter Anleitung eines Basler Piloten sogar noch Basler Läckerli. Eine kurze Performance beim Spital in Chur half jenen Helfern und Mitarbeitern, wieder neue Kraft für ihre Arbeit zu sammeln. Es war also keine explizite Campingplatztour gewesen, sondern der Besuch von ausgewählten Spots und Personen(-gruppen). Sie haben nach ihrem Aufruf für die Camping-Tour so viele Anfragen erhalten, dass sie locker zwei Jahre hätten unterwegs sein können.

Souveniers
Mit vielen Souvenirs im Gepäck respektive am Heck

Zwischendurch waren sie hin und wieder nach Hause zum Schlafen retour gegangen, um auch ihre Familien wieder sehen zu können.

Sie konnten dadurch sehr viel über die Schweiz erfahren, was für sie super spannend und erlebnisreich war. Es erlaubte ihnen, noch näher an die Schweiz, deren Bevölkerung und Besonderheiten heranzoomen zu können. Trotz dem Hintergrund, dass sie durch ihre zahlreichen Auftritte und Touren schon sehr vieles von der Schweiz gesehen hatten. Sie wussten zum Beispiel nicht, dass eine Christus-Statue, gleich wie diejenige in Rio de Janeiro, oberhalb Bad Ragaz thront. Es werden wohl dann vermutlich auch spätere Songs mit diesen Erlebnissen und Eindrücken beflügelt werden. Ihr Camper erhielt dann auch einen eigenen Namen: das «BLAY-Mobil».

Leben im BLAY-Mobil

Insgesamt haben sie in den fünf Wochen rund 5´000 km auf ihrer Tour abgespult. Sie haben viel grilliert und Risotto oder Eintopf gekocht. Beide kochen gerne, aber auch ein Dinner auswärts lag durchaus das eine oder andere Mal noch drin. Chargen haben sie sich ad hoc zugeteilt. Zudem hat sich alles dann mit der Zeit eingespielt. Bligg hat im Alkoven geschlafen, Marc unten auf der Sitzgruppe. Oben im Alkoven wurde es aber eher recht warm.

Tages-Reflektionen
Am Abend dann gemütlich nochmals das Erlebte reflektieren [Quelle: BLAY]

Sie hatten ihr temporäres Zuhause immer mit dabei: Schlafzimmer, Küche und Büro zugleich. Sie fanden das noch cool und praktisch. Sie meinten dann auch im Gespräch, dass sie einen Camper eigentlich immer dabei haben müssten, auch auf Festivals als Rückzugsort. Aber halt am liebsten eine etwas modernere Lady mit Servolenkung und Klimaanlage. Das Fahrzeug ist aus dem Jahr 1993, versehen mit entsprechendem „Charme“ und Patina. Eben halt ein wenig Retro respektive Old-School. Sie erwarben das Fahrzeug für rund CHF 8´500 und haben nochmals rund CHF 3´000 reingesteckt für diverse Erweiterungen wie USB Ports als Ladestationen für Smartphones oder Reparatur der Heizung.

Retro-Charme
Home Sweet Home mit Retro-Charme

Und ja, es gab da auch mal noch eine kleine Inzidenz der Stossstange mit einem Stein. Aufgrund des Fahrzeugalters (Jahrgang 1993) sind Ersatzteile wie Stossstangen schon etwas rar gesät. Diese musste nochmals nachgegossen werden. Also eine recht aufwändige Geschichte. Und der Bremsweg bei einem so alten Fahrzeug ist halt auch eher länger.

Und als add-on noch die Klassenzimmer Tour

Nach der BLAY-Mobil Tour absolvierten sie in den vergangenen Wochen noch eine Klassenzimmer Tour, auf der sie wiederum mit ihrem BLAY-Mobil verschiedene Schulklassen besucht haben, die sich vorgängig um einen Besuch beworben hatten und schliesslich durch BLAY ausgewählt wurden. Oft haben sie dann auch gleich das Wohnmobildach für ihre Vor-Ort-Performance als Bühne genutzt. Die Kinder hatten dabei einen enormen Spass. Die besten fünf Klassen werden mit BLAY im kommenden Jahr im Hallenstadion beim Song «D’Wüsseschaft» gemeinsam die Bühne rocken.

Das finale Resumé

Zum tollsten Erlebnis gehörte einfach, dass sie die Menschen nach der langen Zeit des Lockdowns wieder einmal treffen und mit ihnen interagieren konnten. Zudem haben sie die Schweiz von einer Seite gesehen, wie sie sie noch nie erlebt haben.

Ihr schrägstes Erlebnis war, als die Heizung im BLAY-Mobil nicht mehr richtig funktionierte und das Mobil zu einer finnischen Saune mutierte. Die Heizung kannte eh nur zwei Aggregatszustände: Komplett «Aus» oder voll karacho «An» und damit heiss. Am Ende lag es an einem kaputten Ventil. Campen unter Extrem-Bedingungen. BLAY blieb aber standhaft und zog ihr Vorhaben bis zum Schluss durch. Ganz im Sinne von: „when the going get´s tough, the tough get going!“

Im «Wiederseh»-Trailer ist auch noch etwas ganz spezielles zu sehen, das ich vorher nicht kannte: ein schwimmender Whirlpool oder eben „HotTug„. Diesen werde ich mir auch mal zu Gemüte führen.

BLAY fand all-in-all ihre Tour aber total lässig. Sie würden sie genau gleich machen, einfach dann mit etwas mehr Erfahrung im Rucksack.

Sympatisch und Menschen nah – echt swiss like

Meine Tochter (vorher bekennender Bligg und neu auch Marc Sway Fan) und ich erlebten ein Interview mit zwei Schweizer Musikern, deren sympathische und Menschen nahe Art unsere Seelen bereicherte. Sie halfen mit ihren BLAY-Mobil Touren vielen Menschen, den Lockdown aufzubrechen und wieder zueinander zu finden. Darüber hinaus haben sie beide auch noch den gleichen Vornamen: Marco Bliggensdorfer und Stefan Marc Bachofen. Harmonie im Namen, in der Musik und in der Seele. Wir wünschen ihnen noch weitere viele gemeinsame Sessions, auf dass sie unsere Schweiz und deren Gemeinschaften mit ihrer Musik und ihrem Wirken bereichern und farbiger machen mögen.

BLAY-Fan
BLAY und ihr seelenverwandter Fan

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