Campen und Klettern – Andermatt auf eine andere Art entdecken

Der Gotthard Camping in Andermatt ist sehr zentral gelegen. Er liegt im Herzen der Schweiz und bietet eine Vielzahl an Ausflugsmöglichkeiten. Der Camper kann während des Aufenthalts auf dem Platz stehengelassen werden. Alles ist gut zu Fuss erreichbar. In diesem Beitrag nehme ich euch mit auf einen abenteuerlichen, actionreichen Ausflug auf den Klettersteig Diavolo.
Gotthard Camping - Campen in Andermatt

Der Gotthard Camping

Wir reisen ins Reduit, in das Herz der Schweiz, nach Andermatt. Andermatt ist eigebettet in das Gotthardmassiv und ist ausserdem eine gute Basis für Ausflüge. Wir stellen unseren Camper auf dem Gotthard Camping in Andermatt ab. Dieser ist im Grunde ein gekiester, unparzellierter Parkplatz mit Stromanschluss. Der Check-in erfolgt tagsüber an der Rezeption gleich neben der Gemsstockbahn. Wer später eintrifft, kann ganz einfach ein Ticket am Ticketautomaten bei der Barriere lösen. Alles ist sehr einfach und zweckmässig gehalten. Die Duschen und Toiletten befinden sich im Untergeschoss der Gemsstockbahn. Der Platz ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Velotouren. Er ist zudem auch für kurze Aufenthalte und zum Übernachten geeignet. Zeltcampern steht gleich nebenan eine Zeltwiese zur Verfügung. Der Stellplatz ist in guter Lage gleich am Dorfrand neben der Seilbahn zum Gemsstock. Andermatt ist von hier aus schnell zu Fuss zu erreichen. Die Einkäufe können so bequem zu Fuss erledigt werden und der Camper kann damit auf dem Stellplatz verbleiben.

In Andermatt befinden sich verschiedene Lebensmittelläden wie beispielsweise Coop und eine Dorfbäckerei, um Reiseproviant und Nahrung für den Aufenthalt einzukaufen. Der Coop hat hier 6 Tage die Woche geöffnet. Wer lieber im Restaurant essen möchte, hat in Andermatt eine grosse Auswahl. Mit drei Sportgeschäften für Sommer- und Wintersport ist man in Andermatt gut bedient. Der Bahnhof, die Bushaltestelle und das Tourist Info ist ebenfalls zu Fuss in kurzer Zeit erreichbar.

Unterwegs in Andermatt

Vorbereitung auf die Klettertour auf einem Klettersteig

Klettersteige sind eine tolle Möglichkeit, die Berge auf eine andere Art zu erleben. Der Unterschied zum Felsklettern ist, dass man zwar am Seil gesichert ist, aber zusätzlich am Fels noch Eisentritte und Griffe fest verbaut sind. Sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Bergler findet sich ein Klettersteig. Einen Klettersteig sollte man wenn möglich am frühen Morgen besuchen, da es sonst je nach Wetter und Wochentag recht viele Leute haben kann.

Es muss sich aber jeder, der einen Klettersteig begehen will, die benötigte Sicherheitsausrüstung kaufen oder mieten und sich vorher über die Sicherungstechnik informieren. Natürlich wird der Klettersteig auf eigene Gefahr begangen. Klettersteige sollten nicht bei schlechtem Wetter oder direkt nach länger anhaltendem Regen begangen werden. Es kann sonst sehr rutschig und gefährlich sein. Die Grundausrüstung für den Klettersteig besteht aus:

  • Klettergurt
  • Klettersteigset
  • Festes Schuhwerk
  • Karabiner mit Bandschlinge
  • Kletterhelm
Die Klettersteigausrüstung

Ich empfehle auch Velohandschuhe zum Schutz vor Verletzungen an den Händen. Ausserdem bieten solche einfachen Handschuhe Schutz vor kalten Fingern, wenn man an Eisenbügeln hochklettert. Vor allem am Morgen ist es auf dieser Seite der Schlucht sehr kühl, da die Sonne auf der anderen Seite des Berges aufgeht. Eine leichte Jacke oder ein Pullover anzuziehen ist deshalb auf jeden Fall sinnvoll.

Die ganze Ausrüstung muss nicht gleich gekauft werden. Wer einfach einmal einen Klettersteig ausprobieren möchte, kann die Ausrüstung auch mieten. Alpina Sport stellt Klettergurte, Klettersteigsets und Helme sowie weitere Ausrüstung zum Mieten zur Verfügung.

Mein Ausflugstipp: der Klettersteig «Diavolo»

Ein besonderer Ausflugstipp von mir ist der Klettersteig «Diavolo». Der Klettersteig in Andermatt ist von der Schweizer Armee gebaut worden. Er darf offiziell von allen Personen mit der nötigen Klettersteigausrüstung begangen werden. Da die Gebirgssoldaten ihn mit viel Gepäck bewältigen müssen, ist er eher einfach gehalten und auch für weniger erfahrene Klettersteigler geeignet.

Wer sich vor dem Klettersteig etwas stärken will, kann im kleinen Restaurant Teufelsbrücke etwas essen oder trinken. Im Restaurant werden sowohl Frühstück und Mittagessen als auch Abendessen angeboten. Das Restaurant Teufelsbrücke ist mit 4.5 von 5 Sternen von Kunden als sehr gut bewertet worden. Im kleinen Restaurant wird man mit Snacks und kleinen Speisen sowie vielen Getränken verwöhnt; ideal für vor, während oder nach einer Wanderung.

Der Klettersteig «Diavolo» in Andermatt beginnt beim Suworow-Denkmal in der Schöllenenschlucht nahe der Teufelsbrücke. Hier sollte man sich vorbereiten, indem man alles anzieht und prüft, ob die Sicherheitsausrüstung gut sitzt.

Die KlettersteigDas Suworow-Denkmal in der Schöllenenschluchtausrüstung

Der Einstieg befindet sich am hinteren Ende des Platzes vor dem Denkmal. Er ist gut zugänglich. Während dem 450 Höhenmeter Aufstieg bietet sich eine schöne Aussicht auf die Teufelsbrücke und die darunterliegende Schöllenenschlucht. Hinauf geht es der Felswand entlang über 2 Leitern auf den Teufelstalboden. Der Diavolo führt einem abwechselnd über kleine Felsstufen, Eisenbügel, welche fest in der Wand verankert sind, und schmale Grasbänder. Oben angekommen eine Pause einzulegen, um den schönen Ausblick auf Andermatt zu geniessen, lohnt sich auf jeden Fall.

Der Abstieg führt Richtung Nätschen durch den Wald, vorbei an Lawinenverbauungen. Zwischendurch kann die Aussicht auf Andermatt genossen werden. Wer will, kann sich noch Andermatt anschauen und dann zurück zum Fahrzeug gehen. Das Fahrzeug kann auf dem grossen Parkplatz nahe dem Bahnhof in Andermatt abgestellt werden.

Weitere Ausflugsmöglichkeiten in Andermatt

Andermatt und dessen Umgebung haben für jeden etwas zu bieten. Wanderer können sich zwischen den vielen längeren und kürzeren Wanderwegen entscheiden. Der Gemsstock kann nicht nur via Seilbahn beim Stellplatz, sondern auch in ca. 6h 15min zu Fuss auf dem Alpinwanderweg erreicht werden. Auch Fahrradfahrer kommen nicht zu kurz. Es gibt verschiedene Velowege sowohl für Mountainbikes als auch auf der Strasse.

Der Oberalppass schliesst direkt an Andermatt an. Autos und Camper können auf dem Parkplatz auf dem Oberalppass abgestellt werden. Von hier aus kann bei einer mehrstündigen Wanderung zu Fuss die Rheinquelle besucht werden. Auch hier lohnt es sich, die Wanderung am Morgen zu beginnen. Während der Wanderung bekommt man eine sehr schöne Aussicht geboten. Bei der Rheinquelle befindet sich auf 2345 m.ü.M. der Tomasee. Der Rhein ist hier erst ein Bach. Von der Rheinquelle aus geht es bergauf zur Badushütte und weiter auf den Pazolastock auf 2740 m.ü.M. Von dort aus gelangt man in ca. 2 Stunden zurück zum Parkplatz beim Oberalppass.

Zur besseren Orientierung im Gelände sind Swisstopo-Landkarten erhältlich. Auf diesen Karten sind selbst kleine Wanderwege gut eingezeichnet. Swisstopo-Karten sind sehr detailliert, was sie ideal für Wanderungen macht. Es ist immer nützlich, eine Landkarte dabei zu haben, auf welcher die Wanderwege eingezeichnet sind. Dies ist sowohl nützlich bei der Routenplanung, als auch bei Wegverzweigungen, um garantiert den richtigen Weg einzuschlagen. Für Wanderungen rund um Andermatt kann ich zwei Landkarten empfehlen. Die Swisstopo Nr. 3314T Andermatt im Massstab 1:33333, welche die Gebiete rund um Andermatt zeigt. Als zweite Option kann die Swisstopo Nr. 1231 Urseren im Massstab 1:25000 verwendet werden. Diese Karte zeigt ebenfalls Andermatt und die Umgebung, jedoch eher am Rand.

Weiterführende Informationen und Links

Buchtipps:

  • «Leichte Klettersteige Schweiz» von Jörg Bonn
  • «Die Klettersteige der Schweiz» von Daniel Anker und Eugen E. Hüsler

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