Die Besichtigung des imposanten Felskessels „Creux du Van“ im Schweizerischen Jura ist mit dem Wohnmobil sehr empfehlenswert.
Je westlicher man in der kleinen Schweiz kommt, desto unbekannter ist die Naturschönheit selbst im eigenen Land. Ein Grund also, diese Schönheit einmal etwas genauer zu begutachten und an einem Weekendtrip zu besuchen.

Der Creux du Van ist insgesamt eine rund 4km lange Felswand. Spektakulär ist aber der halbrunde, 1200m breite und 160m tiefe (oder hohe) senkrechte Abschnitt. Der gesamte „Krater“ ist wahrscheinlich nach der Eiszeit durch Erosion entstanden. Das gesamte Gebiet wurde schon 1972 unter nationalen Schutz gestellt. Dadurch ist die Gegend nur sehr wenig bebaut und von einer grossen Vielfalt verschiedener Pflanzen bewachsen.
Steht man oben an der Felswand, überkommt einen automatisch ein Gefühl der Ehrfurcht gegenüber der Natur oder deren Kräfte, die diesen ungemein grossen halbrunden Bogen so perfekt inszenieren konnten. Um dieses Gefühl zu erleben, muss man insgesamt nur gerade etwa 300m vom Parkplatz des Restaurants „Le Soliat“ Richtung Felswand wandern und schon hat man den umwerfenden Blick in die Tiefe. Klar, wenn man oben der Felswand weiter entlang wandert, kommen immer wieder unwahrscheinliche Aussichtspunkte, die aber weder von einem Geländer noch sonst wie gesichert sind. Der perfekte Ort, um sensationelle Fotos zu machen, aber weniger perfekt, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Wie geschrieben, es geht 160m senkrecht in die Tiefe und es gibt keine Sicherungen, Eigenverantwortung und überlegtes Verhalten ist also angesagt.
Das gesamte Gebiet ist mit Wanderwegen durchzogen, so dass es möglich ist, die Felswand auch von unten zu bestaunen.
Anfahrt zum Creux du Van

Die beste Anfahrt mit dem Wohnmobil ist von Neuenburg auf der A5 bis zur Ausfahrt St-Aubin, ab dort rechts dem Jurahügel hoch und den Schildern „The Soliat – Creux du Van“ folgen. Die Strasse ist nicht sehr breit, aber es gibt nicht viel Verkehr und dadurch problemlos auch für grössere Wohnmobile zu schaffen. Der letzte Teil führt durch die typische Juralandschaft mit lockerem Wald sowie Weiden mit Kühen und Pferden. Hin und wieder muss man auch einen Weiderost überqueren oder entgegenkommenden Fahrzeugen ausweichen. Aber es geht problemlos.
Auf dem Parkplatz des Restaurants „Le Soliat“ gibt es dann auch genügend Platz, um ein Womo hinzustellen.
Tipp

Das Restaurant Le Soliat ist unbedingt zu empfehlen. Es besitzt eine grosse, schöne Gartenterrasse mit dicken Holzstämmen als Tische. Innen so urchig wie vor dreihundert Jahren. Niedere Decke, schwarzes altes Holz, steile Treppe und Fondue Bourguignonne als eine der Spezialitäten.
Frühmorgens bei Sonnenaufgang die 300m zum Creux du Van wandern und man erlebt dort einen wirklich sehr eindrücklichen Sonnenaufgang.
Allerdings muss man beachten, dass das Restaurant von Herbst bis Frühling geschlossen ist.
Übernachtung
Isst man im Restaurant etwas und fragt, ob man die Nacht auf dem Parkplatz verbringen darf, wird dies jeweils mit einem „Oui“ erlaubt. Ist das Restaurant geschlossen, kann man den dort ansässigen Bauern für die Erlaubnis einer Übernachtung auf dem Parkplatz fragen.
Während dem Sommer ist es aber auch möglich, im Restaurant zu schlafen. Man hat die Wahl zwischen Jurten, Massenlager und Zimmer. Wenn einem dies nicht zusagt, gibt es unten am Neuenburgersee doch einige Stell- und Campingplätze. Siehe dazu beispielsweise:
- Paradis-Plage ****
- Camping du Val de Travers **
- Les Cluds ***
- Petit-Cortaillod-plage **
- oder eine Übersicht auf der Karte von camping.ch (Tipp: Suchbegriff „le Soliat“).
Und vor der Abreise nach Hause dürft ihr natürlich nicht vergessen, einen original Absinth zu kaufen…
Und hier geht zu den genauen Koordinaten.