Im ersten Teil über unsere Campingtour haben wir euch über die Reise in den Jura, ins Freiburger- und Greyerzerland bis hin zum Jaunpass berichtet. Nun folgt also der zweite Teil unseres Reiseberichts.
Nachdem wir die am Vorabend bestellten Gipfeli (oder Croissants) an der Rezeption abgeholt hatten, genossen wir nach einer heftigen Sturmnacht unser Frühstück. Wow, tat das gut! Um 10 Uhr fuhren wir dann wieder los in Richtung Interlaken. Die Fahrt runter vom Jaunpass ins Simmental beglückte uns mit einer tollen Aussicht und verkehrsarmen Strecke. Entlang der Simme ging es im Tal vorwärts nach Spiez und von dort aus am Thunersee entlang nach Interlaken.
Vom Jaunpass über Interlaken nach Brienz
Da es uns aufgrund des Regens nicht so sehr nach einem Spaziergang in der Stadt gelüstete, hielten wir zuerst mal eine Stunde Siesta in unserem Wohnmobil. Wieder zu Kräften gelangt, verabredeten wir uns mit Bettina Fuchs, Marketingverantwortliche von Camping Interlaken und Camping Berneroberland, zu einem Kaffee. Wir tauschten mit ihr die aktuellsten Nachrichten, Informationen und News zu diversen Camping Themen aus. Nochmals unsere Gina Gassi geführt, fuhren wir dann los nach Brienz zum Camping Aaregg, wo wir für die kommenden zwei Nächte unser Lager aufschlugen.
Aufgrund unserer Vorreservation hatte man uns auch dort schon bereits erwartet (obschon sie generell Reservationen erst ab einer Woche Aufenthalt annehmen). Das Abendessen nahmen wir im platzeigenen Restaurant «Aareggstübli» ein: Lammnierstückli mit Pommes und Gemüse sowie ein Brienzerpfännli (auch bekannt unter «Zürcher Gschnätzeltes mit Rösti»). Auch ein feiner Walliser Rotwein war dabei. Alles war sehr lecker und schmeckte im gemütlich eingerichteten Beizli dementsprechend heimisch.
Info-Tafel und mietbares Eletro-Fahrzeug Elektro-Velos zum Mieten
Relaxen am Brienzersee
Spaziergang entlang dem Brienzersee
Für den tourfreien Tag gönnten wir uns einen gemütlichen und seeblickreichen Spaziergang nach Brienz. Wir genossen das tolle Panorama und streiften zu Beginn auch gleich noch die beiden weiteren Campingplätze «Seebucht» und «Seegärtli», die wesentlich kleiner und schmucker waren als der Camping Aaregg.
Brienz scheint offenbar auch eine Hochburg des Holzschnitthandwerks zu sein. Zahlreiche Holzskulpturen zierten den Seespazierweg. Für solche Spaziergänger, die von den Laufstrapazen müde geworden sind oder solche, die einfach mal am Ufer des Brienzersees ihre Seele baumeln lassen wollen, stehen in regelmässigen Abständen Liegestühle bereit, die gratis benutzt werden können. Tolle Sache!
Strandbad Brienz Holzfigur am Seeweg Frei nutzbare Liegestühle zum Relaxen
Brienz und Umgebung
Brienz selber zieren zahlreiche Fachwerkhäuser und schmucke Gässchen. Via Schiff gelangst du bspw. hinüber zur anderen Seeseite zu den Giessbachfällen und dem legendären Grandhotel Giessbach. Via Zahnradbahn geht es vom Banhhof Brienz aus hoch zum Brienzer Rothorn, wo der Camper mit einer fantastischen Aussicht auf den Brienzersee und die umgebenden Berge belohnt wird. Schliesslich lohnt sich auch ein Ausflug auf den nahegelegenen Ballenberg zum Freilichtmuseum.
Gleich neben der Schule für Holzbauerei befand sich die Schweizer Geigenbauschule Brienz. Als alter Geiger (ja, früher habe ich noch Volksmusik gegeigt) empfand ich es natürlich als Pflicht, diese gleich mal zu inspizieren. Spontan und unangemeldet offerierte mir dann Birgit Steinfels, Co-Leiterin der Schule, eine Kurzführung durch die Räume. Das war sehr interessant und beeindruckend. Ein Besuch lohnt sich allemal.
Schweizer Geigenbauschule in Brienz Geigenbau-Werkstatt
Nach einem ergiebigen Einkauf in Brienz spazierten wir dann die rund 3 km wieder retour zum Camping Aaregg, wo wir den Ausflug bei einem Abendbierchen Revue passieren liessen.
Über den Brünig nach Obwalden
Am anderen Morgen um 10 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Brünigpass. Die Fahrt hoch zum Pass war easy zum Nehmen. Die Fahrt runter hinein in den Kanton Obwalden bescherte uns mit einer fantastischen Aussicht auf den Lungerersee und dessen Umland. Nach einem kurzen Zwischenhalt in Kaiserstuhl beim Fischereiparadies und einem Schwatz mit Hobby-Fischern stiessen wir weiter runter auf die Höhe des Sarnersees.
Wir fuhren auf der Hauptstrasse (nicht Schnellstrasse!) dem See entlang bis nach Sarnen, das sich als ein adrettes hübsches Städtchen (eigentlich ja der Hauptort des Kantons Obwalden) entpuppte. Früher beim Vorbeifahren auf der Schnellstrasse habe ich oft den Wichelsee bewundert. Also fassten wir den Entschluss, zu dessen Ufer runter zu fahren. Im Rahmen eines kurzen Spaziergangs entlang dem Seeuferweg konnte sich Gina, unsere Lagotto Hündin, dann nach der langer Anfahrt aus Brienz so richtig austoben.
Blick auf Giswil am Sarnersee Der Wichelsee zwischen Sarnen und Alpnach
Im Anschluss fuhren wir am Nordufer des Sarnersees wieder retour nach Giswil, wo wir an der Rezeption des Campings International Giswil Sarnersee einparkten. Da die Rezeption erst um 14 Uhr öffnete, genehmigten wir uns ein Mittagessen im hiesigen Seebistro. Dank unserer Reservation am Vortag hatte uns das Platzmanagement hier auch bereits erwartet. Uns standen fünf Stellplätze zur Auswahl, die wir kurzer Hand auch inspizierten, den für uns geeignetsten auswählten und bezogen. International Giswil Sarnersee ist ein feiner, übersichtlicher Campingplatz mit ausreichender sowie sauberer Infrastruktur und liegt am Süd-West-Ufer des Sarnersees. Er verfügt auch über einen grosszügigen Badestrand mit grosser Liegewiese. Von hier aus lassen sich manigfaltige Tagesausflüge nach Luzern, Engelberg und den Titlis (Hausberg von Luzern) oder über den Brünigpass ins Berner Oberland tätigen.
Zum feinen und ausgiebigen Dinner verabredeten wir uns mit Freunden aus der Gegend im nahegelegenen (ca. 2 km) Landgasthof Grossteil.
Tour de Vierwaldstättersee
Als Abschluss unserer Campingtour haben wir uns ausgedacht, einmal um den Vierwaldstättersee zu fahren und dabei 2-3 Attraktionen mitzunehmen. Also stiessen wir Richtung Stansstaad und landeten als erstes in Beckenried bei der Anlegestelle der Autofähre rüber nach Gersau auf die gegenüberliegende Seeseite. Vom Steg aus hatten wir eine tolle Sicht auf den See und das Zentralschweizer Alpenpanorama. Von dort aus ging es hoch nach Seelisberg. Typischerweise kennen die Leute nur den Seelisbergtunnel und weniger die Ortschaft darüber.
Schon bei der Anfahrt erhielten wir eine super tolle Aussicht von oben auf die Vierwaldstättersee-Gegend. Es geht recht steil den Berg hinauf, ist aber locker machbar mit dem Wohnmobil. Kurz vor Seelisberg erschliesst sich uns das Strandbad und der Camping Seeli am Seelisbergsee. Gerne hätten wir uns runter zum Camping begeben und die Wassertemperatur geprüft. Aufgrund unseres engen Fahrplans reichte es aber nur für eine kurze Fotosession. Wir hielten danach am Parkplatz beim sogenannten Schillerbalkon und blickten runter auf die Rütliwiese, den Geburtsort der Schweiz. Das war schon sehr beeindruckend und emotional. Zumindest für einen Schweizer Camper, der das Thema «Camping in der Schweiz» promotet.
Blick auf den Camping Seelisberg Blick vom Schillerbalkon auf das Rüetli
Durch einen kurzen Rechtsumkehrt nach dem Schillerbalkon fuhren wir den gleichen Weg wieder runter nach Beckenried. Dort nahmen wir die Autobahn nach Flüelen, wo wir ab der Autobahn der Achsenstrasse entlang nach Sisikon gelangten. Dort kehrten wir kurz ein zum Camping Bucheli an den Ufern des Urnersees. Nach einem kurzen und freundlichen Chat mit Othmar Zgraggen, dem Platzbesitzer, der den Campingplatz bereits sage und schreibe 66 Jahre lang betreibt, machten wir uns auf die Heimreise.
Der Camping Bucheli …und sein See-Lädeli
Unser Fazit
Alles in allem war diese einwöchige Campingtour mit Hund eine sehr gelungene, erlebnisreiche und wunderbare Erfahrung. Wir haben viele Leute getroffen, uns mit ihnen ausgetauscht sowie etliche neue Impressionen und News über «Camping in der Schweiz» erfahren dürfen. Was will ich mehr, als über solche Erfahrungen meinen Reichtum zu definieren.
Weiterführende Informationen und Links
- Informationen zu den 14 Plätzen von Camping Interlaken
- Plätze im Raum Camping Berneroberland
- Camping Aaregg (Platzeintrag auf camping.ch)
- Grandhotel Giessbach
- Zahnradbahn zum Brienzer Rothorn
- Freilichtmuseum Ballenberg
- Schweizer Geigenbauschule Brienz
- Fischereiparadies
- Camping International Giswil (Platzeintrag auf camping.ch)
- Schillerbalkon in Selisberg
Eine tolle Reise mit einem ausführlichen Bericht über Alles. Auch wir sind seit vielen Jahren bereits mit
unserem 8. Campingbus unterwegs, und das mit 87 Jahren.
Ihr Beide seid Spitze, macht weiter so, auch unser wunderschönes Land weiter zu empfehlen.
Herzlichen Dank* Bruno und Christine.