Mit „hübsch“ fängt der Tag an und mit „hübsch“ hört dieser im Prättigau auch wieder auf. Hier im ersten Seitental Graubündens wünschen sich die Camper nämlich noch einen „hübschen Tag“ und einen „hübschen Abend“. So einfach ist das. „Hübsch habt ihr es hier“ ist daher perfekt, um Einheimischen gegenüber auszudrücken, dass du dich in diesem Tal wohl fühlst. Das Prättigau verbindet Landquart mit Klosters und Davos und dient dank dem 1999 eröffneten Vereina-Eisenbahntunnel als Transitachse für Reisende aus und nach dem Engadin. Gleichzeitig wurde die Transitstrasse ins nationale Strassennetz aufgenommen. Das Prättigau ist seither ganzjährig hervorragend mit sämtlichen Fahrzeugen erreichbar. Perfekte Bedingungen zum campen und wandern im Prättigau.
Offen für Neues
Für Camping-Freunde bot das Prättigau bisher eine relativ karge Infrastruktur an. Der Waldcamping in Landquart war lange Zeit die einzige Möglichkeit, sein Wohnmobil für mehr als eine Nacht aufzustellen. In den letzten zwei Jahren hat sich diesbezüglich allerdings einiges getan. Mit kräftiger Unterstützung der Gemeinde Fideris ist im 2020 ein einfacher, aber sehr zweckmässiger Stell- bzw. Campinglatz entstanden. Daneben hat auf der gegenüberliegenden Talseite die Gemeinde Luzein, mit den Fraktionen Pany und St. Antönien, ihr Angebot an Stellplätzen massiv aufgerüstet und professionalisiert. Diesen Angeboten sei Dank: Nun lohnt sich der Slogan „Abbiegen lohnt sich“ von Prättigau Tourismus auch für Camping-Freunde hervorragend! Abgesehen von naturnahen, urchigen Übernachtungsmöglichkeiten, bietet das Prättigau unzählige Möglichkeiten, sich bei Outdoor-Aktivitäten ganzjährig und bei jedem Wetter verwirklichen zu können.
Camping Fideris
Die Zufahrt zum Camping Fideris erfolgt direkt über die Kantonsstrasse. Dieser folgst du bis zum Dorfeingang. Der Camping-/Stellplatz befindet sich vorzüglich markiert auf der linken Seite. Die Réception ist von 19:30 – 20:30 Uhr bedient. Ausserhalb der Öffnungszeiten erreichst du Andy oder Regula, so heissen die beiden Platzbetreiber, unter der Rufnummer 076 690 21 90. Gleich bei der Einfahrt ist ein übersichtlicher Platzplan aufgehängt und erlaubt jederzeit eine problemlose Orientierung. Sofern es die Witterungsverhältnisse zulassen, ist der Platz bis Ende Oktober, nach Möglichkeit sogar bis in den November, geöffnet.
Zweckmässig, einfach und sauber
Der Platz ist sehr einfach, zweckmässiger und sehr kundenorientiert organisiert. Es fehlt an nichts. Stromanschlüsse sind genügend vorhanden, Abwaschmöglichkeiten bestehen, saubere Duschen und Toiletten stehen zur Verfügung und am Brunnen fliesst reichlich Trinkwasser. Das Grauwasser kannst du bequem beim Wegfahren ablassen. Die Abwasser-Kassetten kannst du direkt vor Ort leeren und spülen. Alles ist vorbildlich markiert. Für zwei Personen mit Campingbus werden CHF 23.-/Nacht inkl. Kurtaxen in Rechnung gestellt. Zahlung ist in bar, per Twint oder mittels Kreditkarte möglich.
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Regional einkaufen
Keine fünf Minuten vom Platz entfernt gibt es einen Volg Laden, bei dem sich sehr gut regional einkaufen lässt. Ausser sonntags ist der Laden täglich ab 07:30 Uhr geöffnet. Der Fussweg in das sehr original erhaltende Walser Dorf ist alleine schon einen Ausflug wert.
Unser Spezial-Hinweis:
- Der Platz ist auch für grosse Wohnmobile und Reisende mit Wohnwagen bestens geeignet.
- Das Gasthaus Landhaus in Jenaz zeichnet sich durch hervorragende Gastfreundschaft und eine himmlische Küche aus.
Stellplätze in Pany und St. Antönien
Wer es es noch einfacher möchte, dem sei eine Übernachtung auf einem der zahlreichen Stellplätze in Pany und St. Antönien empfohlen. Den Stellplatz in Pany erreichst du, indem du im Dorf Pany gleich vor der Pizzeria links abbiegst und der teils recht engen Strasse bis zur Talstation des Skilifts folgst.
Der ebene Parkplatz befindet sich ein paar Meter nach dem Skilift auf einer Terrasse mit herrlichem Talblick. Wer in der Gemeinde Luzein übernachtet, muss einen Meldeschein ausfüllen und diesen innert 24 Stunden nach Ankunft im Tourismusbüro Pany oder im Ferienladen in St. Antönien abgeben. Die Meldescheine liegen auf allen Standplätzen auf.
Barzahlung erwünscht
Die Taxe inkl. Parkgebühr beträgt pro Nacht CHF 20.- und ist in bar zu bezahlen. Stromanschluss und Wasserleitungen suchst du auf den Stellplätzen vergebens. Ich empfehle, dich schon vor der Anreise entsprechend vorzubereiten. Dasselbe gilt für die Toiletten. Vereinzelt sind ToiToi-Toiletten aufgestellt. Wer auf Nummer sicher gehen will, organisiert sich im Vorfeld.
Unser Spezial-Hinweis:
- Im Volg kannst du einzelne Gebühren-Kehrichtsäche kaufen und beim Werkhof St. Antönien (hinter P2) entsorgen. Beim Werkhof befindet sich auch die Recyclingstation der Gemeinde.
- Mein kulinarischer Tipp in Pany lautet „Güggelstein“. Erica und Markus Pfister verstehen ihr Metier bestens!
Stellplatz Pany Stellplatz St. Antönien Willkommene Zaungäste Das Restaurant Güggelstein – Gleich nebenan in Pany
Wandertipp 1: Schifffahrt auf dem Partnun-See
In St. Antönien lässt sich vorzüglich wandern und es muss auch nicht immer eine anspruchsvolle Bergtour sein. Ausgehend bei P3 (Stellplatz-Möglichkeit) führt die einfache Wanderung auf sehr gut markiertem Bergweg taleinwärts in Richtung Partnuner See. Nach rund 1 1/2 Stunden erreichst du das Berghaus Alpenrösli. Frisch gestärkt triffst du eine knappe halbe Stunde später den Partnuner See. Auf diesem laden zwei Ruderboote zu einer romantischen Schifffahrt vor traumhafter Bergkullisse ein.
Der Rückweg führt entweder über denselben Weg wie der Aufstieg oder aber du entscheidest dich, der Fahrstrasse entlang zu gehen. Auf diese Weise geht der Abstieg etwas weniger in die Knie. Wer die Knie gänzlich schonen möchte, mietet im Berghaus Alpenrösli ein Trottinett und geniesst eine flotte Talfahrt.
Eckwerte zur Wanderung
Die Marschzeit gemäss Einzeichnung beträgt insgesamt rund 2 1/2 Stunden. Wer ab dem Berghaus Alpenrösli zu Fuss zum Ausgangspunkt zurück wandert, sollte total knapp 3 1/2 Stunden Gehzeit einzurechnen. Trekkingschuhe sind ausreichend.
Wanderroute Partnun-See Berghaus Alpenrösli Vorbildliche Beschriftung
Wandertipp 2: Murmeltiere beobachten in Gafien
Noch sind sie aktiv, die Murmeltiere. Erst im Laufe des Oktobers zieht es sie definitiv zurück in ihre Bauten. Dort lassen sie den Winter kommen und gehen, um im Frühling die Welt wieder frisch zu erkunden. Ab der Brücke „Gafia Dörji“ führt der Wanderweg auf der linken Seite taleinwärts. Schon nach einer halben Stunde erreichst du das Berghaus Edelweiss.
Entweder du geniesst bereits jetzt die einmalige Alpenwelt und lauschst dem Pfeiffen der Murmeltiere oder du wanderst noch etwas weiter ins Tal. Mit wachen Augen gelingt es bestimmt, das eine oder andere Murmeltier zu erblicken. Wer ist der beste Indianer und kann sich am nächsten anschleichen? Ein Spiel für gross und klein, bei dem bestimmt alle ihre Freude haben werden. Für den Rückweg empfehle ich über den Fahrweg zu gehen oder den Bus Alpin zu nehmen.
Eckwerte zur Wanderung
Die Marschzeit gemäss Einzeichnung beträgt insgesamt knapp 2 Stunden. Trekkingschuhe sind ausreichend.
Wanderroute Tipp 2 Gafien Murmeltier Berghaus Edelweiss geöffnet
Weiterführende Informationen und Links
- Camping/Stellplatz Fideris
- Gasthaus Landhaus, Jenaz
- Campieren und Zelten in Pany & St. Antönien
- Richtig ausgerüstet unterwegs im Prättigau
- Trotti-Station Partnun (Alpenrösli)
- Berghaus Alpenrösli, Partnun
- Gasthaus Sulzfluh, Partnun
- Berghaus Edelweiss, Gafien
- Restaurant Güggelstein, Pany
- Bus alpin
- Kartenmaterial „Wanderland – Mountainbikeland – Bergsport“
- Weitere Informationen zum Graubünden