Im zweiten Teil unserer «Giro del Lago Maggiore» Serie haben wir Campingplätze besucht, die sich nicht direkt am See befinden (siehe auch Teil 1). Auch hierbei waren anfangs Juli 2019 die meisten Plätze noch nicht Randvoll mit Gästen belegt. Zuerst möchten wir euch unsere Impressionen über die Plätze in der Magadinoebene zwischen Giubiasco und Tenero vermitteln.
Camping Joghi e Bubu in Cadenazzo
Auf dem Campingplatz befinden sich nebst Touristenplätzen auch ca. 21 Dauermieter. Der neue grosse Swimmingpool bietet nicht nur den Kindern mit einer Tiefenvarianz von 70 bis 150 cm jede Menge Abkühlung und Badespass. An unserem Besuch wurde er sehr intensiv genutzt. Die Sanitäranlagen wurden gemäss Auskunft der Platzwartin auch neu gemacht. Der Camping Joghi e Bubu ist ein schmucker kleiner Platz, der beispielsweise auch ideal für Camper liegt, die auf dem Weg in den Süden oder wieder nach hause kurz Halt machen wollen.
Camping Isola in Gudo
Der Camping Isola in Gudo befindet sich mitten in der Magadino Ebene gleich neben dem Fluss Ticino. Über einen Zufahrsweg gelangt man links und rechts flankiert von Feldern zum Platz hin. Der Platz verfügt über ein grosses Schwimmbad, das eigentlich ein öffentliches Bad ist. Dies eine Auflage der Gemeinde Gudo. Gleich daneben befindet sich das Restaurant, an dem sich der Campende nach absolviertem 1 km Schwimmvergnügen wieder stärken kann. Zusätzlich gibt es noch ein kleines Lädeli mit Imbiss, das sich ebenfalls zentral in Poolnähe befindet. Zeitweise kommen Musiker auf den Platz, die für unterhaltende Abendstimmung sorgen. Kinder können sich nebst Pool auch auf dem Kinderspielplatz mit aufblasbarer Hüpfburg austoben.
Wiederum sind zum Teil sehr ausgebaute Dauermietplätze anzutreffen. Auch hier gibt es gleich rechts vom Eingang zum Platz, damit man da schnell installiert ist und wieder wegfahren kann, einen Bereich für Touristenplätze. Wir haben einen Dauercamper aus dem Raum Luzern angetroffen und uns mit ihm unterhalten. Er kommt praktisch jedes Wochenende das ganze Jahr hindurch hierher. Er habe einen Stellplatz mit Holzvorzelt übernommen und rennoviert. Vom Klima her meinte er, dass es im Tessin auch kalt sein kann, aber dafür regnet es wärmer. Auch eine interessante Lebensphilosophie, die ich gerne mit auf meine Touren nehme.
Camping Riarena in Cugnasco
Weiter Richtung Tenero befindet sich der Camping Riarena. Im längeren Gespräch mit der Platzbetreiberin, Frau Berner, durften wir so Einiges über den Platz erfahren. Der Platz ist v.a. auf Camper ausgelegt. Es hat entsprechend keine Mietbungalows, sondern nur Mietwohnwagen. Es ist in dem Sinne auch kein Ganzjahresplatz: Ganzjahresmieter können Wohwagen über Winter unbewohnt stehen lassen, aber deren Vorzelte müssen abgebaut werden. Saisonmieter hingegen müssen dann jeweils alles abbauen. Der Platz soll einem das Campingfeeling vermitteln. Leider hat ein Sturm viele Bäume beschädigt, weshalb viele entfernt werden mussten. Der Baumbestand ist entsprechend ausgelegt. Gleich im Eingangsbereich zum Platz befindet sich die Rezeption. Im gleichen Gebäude ist auch ein kleiner Laden sowie ein Restaurant mit Terrasse untergebracht. Alles in allem machte uns der Platz den Eindruck, ruhig zu sein. Die Hauptstrasse ist auch weiter weg.
Der Platz wartet mit einem grossen Pool inkl. Kinderbassin auf. Gleich daneben steht für Kinder ein Spielplatz mit Kletterburg zur Verfügung. Ganz speziell und selber noch nie so gesehen stehen einige „Liegebetter mit Grasboden“. Welch innovative Einrichtung: Kombi Liegebett mit Grasboden! Man liegt via Badetuch auf dem Gras und ist doch etwas erhöht.
In der Platzmitte, somit zentral von allen Standplätzen aus erreichbar, steht die Sanitäranlage. An der einen Seite verfügt diese über eine Camper Station für Wohnmobile, wo Abwasser oder das Chemie-WC entsorgt resp. Wasser via Wasseranschluss wieder aufgefüllt werden kann.
Zum Zeitpunkt unseres Besuches anfangs Juli 2019 befand sich zudem noch ein eingekaufter Linienbus auf dem Platz, der zu einem Mietobjekt umgebaut wird. Wenn alles klappt, wird dieser dann im Frühling/Mai 2020 fertig und bezugsbereit sein. Wir fanden das noch eine witzige sowie wiederum innovative Idee und sind dann gespannt auf das Endresultat.
Nach diesen Plätzen in der Magadino Ebene besuchten wir noch zwei Plätze, einen im Maggia Tal sowie einen in der Eingangspforte zum Centovalli.
Camping Piccolo Paradiso in Avegno an der Maggia
Nachdem wir von Losone aus ins Maggia Tal hineingestochen sind, gelangen wir unweit davon bei Avegno von der Hauptstrasse aus über eine Zufahrtstrasse zur Einfahrt zum Camping Piccolo Paradiso. Gleich rechts neben dem Eingang resp. Rezeption befindet sich das Indian Village. Ein schattiger, von Bäumen überdachter Hain inkl. Marterpfahl (wen man hier wohl anbinden will???), in dem man sein Zelt typischweise nur für eine Nacht im Schatten aufschlagen kann. Wigwam Feeling pur. Natürlich hat es auf dem Platz noch einen Bereich mit vielen Bäumen, wo man sein Zelt für einen längeren Aufenthalt einrichten kann.
Gleich vor dem Indian Village ist eine Veloreinigungs- und QuickRep-Station installiert, an der man sein Fahrrad nach erfolgter Fahrt in der Umgebung abspritzen, reinigen sowie die eine oder andere Schraube, die sich gelöst hat, wieder anziehen kann. Eine Super Idee und Installation.
Der Platz befindet sich gleich neben der Maggia und ist aber mit einer Schutzmauer vor möglichem Hochwasser protegiert. Sehr beruhigend für Saisonmieter. Selbstverständlich nutzten auch wir an jenem heissen Sommertag die kühlende Wirkung der Maggia. Am besten gleich Barfuss sich die Kühle raufziehen.
Der Platz verfügt über einen kleinen Spielplatz mit Kinderplanschbecken und Kinder-Minigolf-Anlage. Nebst Restaurant gibt es einen Lebensmittel-Laden, der die Camper mit Milchprodukten, Gemüse, Früchten, Grilladen, Eiern, Marmelade, Getränken (auch aklkoholische) oder „Guezli“ versogt. Viele Dinge, die man halt so schnell benötigt, ohne extra zum Supermarkt im Ort oder weiter vorne in Losone, Locarno oder Ascona gehen zu müssen. Für die kleinen und grösseren Kids steht ein Freizeitraum mit Spielautomaten zur Verfügung.
Für Camping-Schnupperer oder Tagesausflüger, die (noch) über kein entsprechendes Campingequippment verfügen, stehen Miet-Chalets bereit.
Nebst den Touristenplätzen sehen wir wiederum viele Stellplätze von Saisonmietern, die sich hier schön eingerichtet haben, um eine gute Zeite das Jahr hindurch auf dem Platz zu verbringen.
Nebst die manigfaltigen Bade- und Picknickgelegenheiten an der Maggia auszukosten, empfielt sich zwingend auch ein Besuch nach Bosco Gurin, mit 1506 m gemäss Ortinfotafel das höchstgelegene Tessiner Dorf. Bei Cevio links hoch über z.T. sehr enge Strassen gelangt man dorthin. Wir haben uns im Dorf umgesehen und auch dessen Dorfmuseum besucht. Das war ganz interessant zu sehen, wie sich das Dorf über die Jahrhunderte hinweg entwickelt hat und wie die Menschen früher gelebt haben.
Camping Melezza in Losone an der Melezza
Gleich an den Eingagspforten zum Centovalli an der Melezza gelegen befindet sich der Camping Melezza. Ein kleiner, schmucker und feiner Platz, der mehrheitlich von Schweizer Campern beehrt wird. Vermehrt kommen gemäss Platzwart aber auch Deutsche und West-Schweizer Besucher ins Tessin und somit auch auf den Platz. Der Camping ist als Ganzjahresplatz ausgelegt, wobei er Oktober bis Frühling geschlossen ist und dementsprechend Dauercamper dann auch nicht auf dem Platz sind. Diese sind in der einen Hälfte des Platzes installiert, die andere Hälfte ist dann mehr für Touristen ausgelegt, die einfach hin- und wieder wegfahren wollen. Der Platz verfügt ebenfalls über sogenannte PODs, die gemietet werden können. Diese wurden zum Zeitpunkt unseres Besuchs auch rege genutzt.
Ganz speziell und auf den anderen besuchten Plätzen nicht gesehen fand ich das Saunafass. Eine Runde Schwitzen und seine Poren gut durchreinigen, und man fühlt sich gleich wie neugeboren. Daneben befindet sich auch gleich der kleine Spielplatz für die Kinder.
Im “Grottino” resp. Platzrestaurant genehmigten wir uns eine kleine Erfrischung und schauten dem Personal zu, wie es die BBQ-Grillstelle für den Abend anfeuerte.
Der Platz verfügt über eine grosszügig ausgelegte Sanitäranlage. Durch die Platzbetreiber wurden wir sehr freundlich empfangen und mit ausreichenden Antworten auf unsere Fragen hin versehen. Sie teilten uns auch mit, dass sie den Platz gerne weiter ausbauen würden, jedoch von Gemeinde und Kanton entsprechende Limiten auferlegt haben.
Vom Platz aus lassen sich tolle Ausflüge ins Centovalli unternehmen. Wir sind via Malesco (IT) bis nach Cannobio (IT) und von dort dem Lago Maggiore entlang wieder retour ins Maggiadelta gefahren. Eine herrliche Route mit zahlreichen kulturellen wie naturnahen Sehenswürdigkeiten.
Weiterführende Informationen/Links
- Campen um den Lago Maggiore – Teil 1 (Plätze direkt am See)
- www.campooljoghiebubu.ch (Platzeintrag auf camping.ch)
- www.camping-isola.ch (Platzeintrag auf camping.ch)
- www.campingriarena.ch (Platzeintrag auf camping.ch)
- www.camping-piccoloparadiso.ch (Platzeintrag auf camping.ch)
- www.melezza.swiss (Platzeintrag auf camping.ch)
- https://www.ticino.ch/de/commons/details/Durch-die-Magadinoebene/111975.html
- https://www.myswitzerland.com/de-ch/erlebnisse/route/magadinoebene
- https://www.ticinoweekend.ch/tenero-verzasca/bolle-magadino-naturschutzgebiet-muendung-ticino-verzasca-lehrpfade/
- www.ascona-locarno.com/de/esplora/vallemaggia
- https://www.ascona-locarno.com/de/esplora/vallemaggia
- https://www.myswitzerland.com/de-ch/reiseziele/maggiatal-vallemaggia/
- www.bosco-gurin.ch
- www.centovalli.ch
- www.ascona-locarno.com/de/esplora/centovalli